Zusammen Neues schaffen

Nicht nur für Geflüchtete, sondern auch mit ihnen: Der Verein Vochabular setzt sich auf besondere Art für eine interkulturelle Gesellschaft ein.

«Chunsch mit go poschte?» – «Nein, ich muss nicht zur Post.»

Schweizerdeutsch ist nicht immer einfach zu verstehen. Es zu lernen ist noch viel schwieriger. Um dies zu ändern und das Verständnis des Schweizerdeutschen zu fördern, gründeten 2015 vier Freundinnen den Verein «voCHabular». Ihr Ziel war es, ein Schweizerdeutsch Lernmittel zu schreiben, welches die Parallelen zwischen dem Hoch- und Schweizerdeutschen aufzeigt. Unterdessen arbeiten über 70 Freiwillige an diesem Projekt mit.

Die Bücher gibt es zur Zeit in drei Versionen:
Englisch, Arabisch und Persisch.
Weitere sind in Arbeit.

Das Projekt will nicht nur etwas für Geflüchtete machen, sondern auch mit ihnen. So haben etwa die Hälfte aller Freiwilligen einen Fluchthintergrund. Einer davon ist Edi Demissie. Er ist 2012 aus Äthiopien in die Schweiz geflüchtet und merkte schnell, welche Hürde die Sprache darstellt: «Auch wenn man Hochdeutsch gelernt hat, ist man wegen der Mundart isoliert».

Der Informatiker hilft mit, eine App zum Buch zu programmieren. Auch arbeitet er an einer amharischen Version des Lernmittels. Beim Projekt dabei ist er aber nicht nur, um Menschen mit Migrationshintergrund zu unterstützen.

«Bei «voCHabular» arbeiten so viele verschiedene Menschen. Es ist egal, von wo du kommst und welche Religion du hast. Das ermöglicht sehr viele schöne Begegnungen und tolle Freundschaften, die daraus entstehen»

An den Arbeitswochenenden im Glarnerland steht deshalb nicht nur die Weiterentwicklung der Bücher im Vordergrund. Genauso wichtig ist der Austausch und die gemeinsame Zeit.

Auch Rhea Schiltknecht engagiert sich bei «voCHabular». Sie findet es wichtig, nicht immer nur über Integration zu sprechen, sondern sie direkt zu leben.

«Ich erfahre durch meine freiwillige Arbeit viele spannende Lebensgeschichten und es entstehen in der gemeinschaftlichen Arbeit sehr gute Freundschaften. Dadurch bin ich auch politisch aktiver geworden und hab angefangen, unser System in der Schweiz stärker zu hinterfragen.»

Rhea und Edi sind durch «voCHabular» gute Freunde geworden. An den Arbeitswochenenden lachen sie viel gemeinsam und können auch viel voneinander lernen. Ein spezielles Erlebnis für beide: Zusammen haben sie einen Workshop für Kinder an einem Kulturfestival geleitet.

Möchtest auch Du mitmachen?

Die Begleitung von Geflüchteten ist für alle eine grosse Bereicherung.

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