Marlene

Von der Müllhalde zur erfolgreichen Hühnerzucht

Fast sechs Millionen Menschen wurden während des 50 Jahre dauernden kolumbianischen Bürgerkrieges gewaltsam vertrieben.

Auch Marlene und ihr Mann Luiz mussten in den Wirren des Krieges mit den beiden Söhnen aus ihrem Dorf fliehen und ganz von vorne beginnen. Sie suchten in der Stadt Barrancabermeja nach einer neuen Lebensgrundlage. In einem Stück brachliegenden Land, das als Abfallhalde diente, sahen sie schliesslich ihre einzige Chance auf einen Ort zum Leben und zum Bewirtschaften.

«Der Frieden in unserem Land liegt in den Feldern. Wenn das kolumbianische Volk einen vollen Bauch hat, wird es keine Kämpfe mehr geben.»

Die kolumbianische Frauenorganisation «Organicazión Femenina Popular» (OFP) setzt sich für die Opfer des Bürgerkriegs ein und unterstützte auch Marlene und ihre Familie dabei, wieder eine eigene Existenz aufzubauen.

Von OFP lernte Marlene, biologische Landwirtschaft zu betreiben. Aus der ehemaligen Müllhalde mitten in der Stadt haben sie und ihr Mann in wenigen Jahren einen kleinen Paradiesgarten geschaffen: Heute wachsen dort Heilkräuter, Gewürze und über zwanzig Arten von Früchten und Gemüsen.

Neben den landwirtschaftlichen Schulungen erhielt sie von OFP auch 10 Hühner, um damit eine eigene Hühnerzucht aufzubauen, was ihr erfolgreich gelang. Heute besitzt sie über 70 Legehennen, die 40 bis 50 Eier pro Tag legen. Sie ist eine der wenigen in der Stadt, die Wachteleier aus ihrer Zucht anbieten kann und hat zudem eine eigene Fischzucht aufgebaut. Das Tierfutter stellt sie selbst her.

Ihre Eier, Früchte und Gemüse kann Marlene in der OFP-Gemeinschaft der Produzentinnen und Konsumentinnen verkaufen. So hat sie einen festen Abnehmer für ihre Produkte und sie und ihre Familie können heute von der landwirtschaftlichen Produktion leben.

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Marlenes Geschichte steht stellvertretend für Hunderte von Frauen, die von der HEKS-Partnerorganisation OFP unterstützt werden. Die Arbeit von OFP ist Thema der diesjährigen HEKS-Sammelkampagne. Erfahren Sie mehr über die Schicksale von anderen Frauen oder besuchen Sie unsere Kampagnenseite.