Editorial

Liebe
Leser:innen

Der disruptive Entscheid der US-Regierung, die Aktivitäten von USAID und die Auszahlung von Geldern für laufende Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe weltweit zu stoppen, hat verheerende Konsequenzen für Millionen von Menschen, die dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Er stellt zudem eine Bedrohung für den Multilateralismus und das globale humanitäre System dar, weil auch die UNO-Organisationen von den massiven finanziellen Einschnitten im laufenden Budget betroffen sind.

Aber auch auf der Wertebasis sind bedrohliche Umwälzungen im Gange: Richtlinien zu Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion werden plötzlich abgelehnt. Nachhaltigkeitsziele werden ad acta gelegt und die Konsequenzen des Klimawandels sollen nicht mehr erforscht werden. Dies alles zielt direkt auf die verletzlichsten und marginalisierten Gemeinschaften – Menschen, für deren Rechte und Würde HEKS seit jeher einsteht. Mehr über die Folgen dieser höchst beunruhigenden Entwicklung für unsere Programmarbeit und die betroffenen Menschen in unseren Projekten – insbesondere in den Ländern des globalen Südens – erfahren Sie in diesem Heft (Seiten 3–8).

Trotz oder gerade wegen der aktuellen geopolitischen Entwicklungen und Krisen lassen wir uns nicht entmutigen in unserem Glauben an Mitmenschlichkeit und in unserem Engagement für eine friedliche Welt, in der jeder Mensch ein Leben in Würde führen kann. Dieses Credo widerspiegelt sich auch im Motto unserer diesjährigen Inlandkampagne: Wir glauben an Menschen! Denn wir sind überzeugt und erleben es in unserer Programmarbeit in der Schweiz sowie weltweit täglich, dass jede:r von uns Verantwortung übernehmen und einen Beitrag für eine gerechtere und friedlichere Welt leisten kann.

Zwanzig Menschen, die genau dies tun und mit ihren Ideen, ihrer Kreativität und ihren Fähigkeiten unsere Programme und Projekte mittragen und mitgestalten oder diese erst ermöglichen, möchten wir im Rahmen dieser Kampagne ein Gesicht geben – stellvertretend für unzählige andere Menschen in unserem Land. Lassen auch Sie sich von unserem Dossier ermutigen (Seiten 10–18).

Ich wünsche Ihnen eine anregende und inspirierende Lektüre und danke Ihnen für Ihre in diesen unruhigen und unsicheren Zeiten so wichtige und wertvolle Unterstützung.

Herzlich

Karolina Frischkopf
Direktorin